
In jeder Seele, ach du Schreck,
da wohnt ein dicker blinder Fleck.
Läuft kreuz und quer, er tappt herum,
er stellt zu gerne sich sehr dumm.
Denn er hat Angst vor jeder Tiefe,
die er am liebsten ganz verschliefe,
denn in des tiefen Abgrunds Schlund,
würde er heil und ganz gesund.
Im dunklen Grund kann es geschehen,
dort könnt‘ er plötzlich wieder sehen.
In dem Moment wäre er weg,
schnell ausgelöscht als blinder Fleck.
Doch was er nicht erahnen kann:
Jetzt fängt sein neues Leben an,
gewandelt in das schönste Sehen,
kann er letztendlich nun verstehen,
warum er spielte blinde Kuh,
nun findet all das Suchen Ruh.
Weil jede Seele, tief im Leben,
darf sich ihr Schicksal selbst verweben,
mit blinden Flecken und Geschichten,
die lieber über andere richten,
um dann im Rhythmus ihrer Zeit,
zum tiefen Wandel ist bereit.
So hab ihn lieb den blinden Fleck,
er hat gedient, schieb ihn nicht weg.
In der Landschaft deiner Seele,
kann mutig sagen er: Ich wähle,
statt Illusion, die hämisch lacht,
die Wahrheit, die mich sehend macht!
Bist du verzweifelt, lauf nicht weg,
such lieber nach dem blinden Fleck,
um ihn zu sehen und zu wandeln,
dann kannst du für das Leben handeln.
Manchmal wartet dahinter gern,
die Antwort als des Pudels Kern.
© Petra Oldenburg
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